10 motivierende Filme für 2021
Nach dem Jahr 2020 sind Motivation und Optimismus fürs neue Jahr schwer aufrecht zu erhalten. Diese 10 Filme können helfen.
Den Anfang eines neuen Jahrzehnts haben sich glaube ich viele anders vorgestellt. Ein Jahr wie 2020 muss man nicht noch mal haben. Und die Hoffnung auf bessere Aussichten wich nun der ernüchternden Erkenntnis, dass Viren sich wenig für die abgeschlossene Umrundung der Sonne interessieren. Ist bei dir immer noch alles irgendwie so lala? Fällt dir langsam auch die Decke auf den Kopf? Bahnt sich die Lockdown-Depression an? Dann geht es dir wie vielen. Wären Psychiater Aktiengesellschaften, ich wüsste wo ich investiere. Daneben würde der Kursverlauf des Bitcoin wie ein Bausparvertrag aussehen. Zeit also für ein paar positive Impulse. Für Inspiration, Optimismus und ein bisschen 'feel-good'. Hier sind 10 wunderbare, positive und nebenbei sehr motivierende Filme.
10. The Greatest Showman (2017)
Ein Film für Träumer. Der einen verzaubert und in ein Spektakel zerrt, das seinesgleichen sucht. Der Titel ist Programm. In diesem Musical mit Hugh Jackman (X-Men) in der Hauptrolle wird die Geschichte von P.T. Barnum erzählt, einem amerikanischen Zirkuspionier und Vorreiter der Unterhaltungsbranche im 19. Jahrhundert. Aus mehreren Gründen sollte man ihn schauen. Zunächst mal ist die Musik wirklich der Wahnsinn. Klar, man kann unterstellen, dass alles sehr im Stil der aktuell erfolgreichen Charthits gemacht ist. La La Land hat sich musikalisch mit Sicherheit mehr getraut, aber so richtig mitgerissen wurde man dort eben nicht - hier schon. In Barnums Geschichte geht es vor allem um Träume und Visionen, von denen man sich nicht abbringen lässt, egal wie oft man eingeredet bekommt, dass es Spinnereien sind. Natürlich halten die Leute, allen voran sein hochnäsiger Schwiegervater ihn für bescheuert, als er unter hohen finanziellen Risiken eine mehr als ungewöhnliche Show auf die Beine stellt. Aber es ist nun mal sein Traum und er glaubt daran, dass es funktionieren wird.
Außerdem geht es um die Überwindung von Ausgrenzung. Er gibt den Ausgestoßenen im wahrsten Sinne des Wortes eine Bühne, holt sie aus ihrer Tristesse, gibt ihnen eine Chance und zeigt ihnen, dass sie sich nicht schämen müssen für das was sie sind. All diese Themen, verpackt in Höhen und Tiefen, untermalt mit geiler Musik und gefüllt mit einer Portion Feel-Good (ja, meinetwegen auch Kitsch) ergibt einen unglaublich warmherzigen und positiven Film, der einem zum Beginn dieses schwierigen Jahres die nötige Energie geben kann.
9. The Gambler (2014)
Moment mal, wird jetzt hier der ein oder andere einwenden. Die Liste geht grad erst los und schon kommt ein Film über einen Spielsüchtigen, der sich für das Zocken immer weiter in Schulden verstrickt und sich ganz offensichtlich nicht im Griff hat? Ja, es stimmt, darum geht es in dem Film und auf den ersten Blick scheint der pädagogische Wert einem nicht gerade ins Auge zu springen. Mark Wahlberg verkörpert hier einen Literaturprofessor, der sich die Nächte gerne an High-Roller Tischen in halblegalen Hinterzimmer-Casinos um die Ohren schlägt. Mit seiner zynisch direkten Art macht er dabei wortwörtlich eine coole Figur.
In der beginnenden Romanze zwischen ihm und einer Studentin aus seinem Kurs, gespielt von Brie Larsson, bekommt der Film etwas mehr Tiefe und nicht umsonst sind ein paar seiner wortgewandten Hörsaal-Ansprachen als vielgeklickte Clips bei Youtube zu sehen. Die wirklich motivierende Message liegt hier auf einer übertragenden Ebene. Will man ein Ziel erreichen kommt es vor allem darauf an, sich von Rückschlägen nicht unterkriegen zu lassen. Am Ball bleiben und fest an sich glauben, auch wenn die ganze Welt keine Hoffnung mehr hat, ist in solchen Lagen elementar. So auch bei ihm und seiner selbstverschuldeten Krise. Das es bestimmt bessere Beispiele für diese Lektion gibt, als Blackjack und Roulette ist klar, aber es ist eine Blaupause für das "Neuen-Mut-finden" und das "Hinter-sich-lassen" einer Krise, sei es nun eine persönliche oder eine gesellschaftliche. Also genau die Message, die wir gerade brauchen.
8. Coach Carter (2005)
Samuel L. Jackson (Pulp Fiction) spielt den Titelhelden Ken Carter. In diesem Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht, wird der ehrbare Ladenbesitzer in Richmond, Kaliforniern, von der High School in einem ärmeren Stadtteil zum Basketball Trainer berufen. Diese weitgehend disziplinlose Truppe verliert am laufenden Band und bricht langsam aber sicher auseinander. Carter, der in seiner Jugend in derselben Mannschaft spielte und reichlich Pokale für die Schule holte, hat nun die schwierige Aufgabe, das Team wieder auf Erfolgskurs zu bringen – und wählt ungewöhnliche Methoden, die ihn zu einer kleinen Berühmtheit machen sollten.
Er lässt die Spieler einen Vertrag unterschrieben, in dem sie nicht nur ihre Hingabe für das Training versprechen, sondern auch klar definierte Ziele für Ihre schulischen Leistungen festlegen. Manch ein Spieler kommt mit der neuen Trainingshärte nicht zurecht und verlässt das Team, doch nach und nach verstehen die jungen Männer, dass es um viel mehr als nur Basketball geht – es geht um ihre Zukunft.
Es ist eine Geschichte darüber, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt. Alles ist möglich und kein Ziel zu groß, aber man muss sich verdammt nochmal ins Zeug legen, vor allem, wenn man nicht in eine privilegierte Situation hineingeboren wird. Auf diesem Weg verhandelt der Film nicht nur politische Themen wie Chancengleichheit und soziale Ungerechtigkeit, sondern hat auch noch eine sehr motivierende Wirkung.
7. Der große Trip – Wild (2014)
Ein ergreifender Film über Selbstfindung, Neuanfang und Traumabewältigung, der unter die Haut geht. Für Oscarpreisträgerin Reese Witherspoon (Walk the Line) war das Werk eine Herzensangelenheit. Sie ist nicht nur selbst als Produzentin beteiligt, sondern spielt auch in der Hauptrolle die junge Frau Cheryl auf Ihrer Wanderung über den sogenannten Pacific Crest Trail im Westen der USA. Der Film beruht auf der wahren Begebenheit aus dem Buch „Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst“. Cheryl hat nach vielen Schicksalsschlägen, unter anderem dem Tod ihrer Mutter, die Kontrolle über ihr Leben langsam aber sicher verloren.
Heroinkonsum, ein wahlloses Sexualleben und ihre zerstörte Ehe bringen sie zu dem Entschluss, die rund 1600 Kilometer lange Strecke zu Fuß hinter sich zu bringen. Ohne viel Wandererfahrung und unzureichend ausgerüstet macht sie sich auf den langen Weg und löst sich Stück für Stück von ihrem alten Leben, das in vielen Rückblenden gezeigt wird. Ein lebensbejahender Film, der einen nicht so schnell wieder loslässt.
6. Das erstaunliche Leben der Walter Mitty (2013)
Noch so ein untergegangener Film, es gibt einfach zu viele davon. Ben Stiller (Nachts im Museum) hat nicht immer das beste Händchen für die Filmauswahl, aber mit seiner Rolle als Walter Mitty hat er einen wundervoll träumerischen Film geschaffen. Dieser etwas schüchterne Zeitgenosse arbeitet im Archiv eines großen Magazins und führt ein relativ eintöniges Leben, aus dem er am liebsten fliehen würde. Oft driftet er mit den Gedanken ab, um seinem Alltag zu entkommen. Auch ist er seit langem verknallt in seine Kollegin (Kristen Wiig), traut sich aber nicht sie anzusprechen.
Dann wird die Umstrukturierung der gesamten Firma angekündigt und es ist seine Aufgabe, von einem berühmten Fotografen das Titelbild für die letzte Ausgabe des Heftes zu besorgen. Nur leider befindet der sich auf der Jagd nach Naturfotos, irgendwo in der Wildnis von Island – oder doch Grönland? Cheryl gibt ihm den entscheidenden Anstoß, sich auf die Suche zu machen. Er muss wortwörtlich ins kalte Wasser springen, seine Hemmungen überwinden und über sich hinauswachsen. Das klingt jetzt vielleicht etwas kitschig, vielleicht ist es das auch, aber wunderschön zugleich. Bildgewaltig, mit Gänsehaut-Soundtrack und dem entscheidenden Auge fürs Detail zeigt der Film, wie ein kleines Abenteuer einen ganz anderen Menschen aus uns machen kann und das wir nicht immer versuchen sollten, unser Leben zu strikt zu planen.
5. Karate Kid (1984 / 2010)
Jetzt ist natürlich die Frage: Welcher ist gemeint? Also zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Remake von 2010 mit Jaden Smith (After Earth) und Jackie Chan (Rush Hour) zuerst gesehen habe. Erst später habe ich den Klassiker aus dem Jahr 1984 nachgeholt – und war natürlich überwältigt. Viel wichtiger ist hier eher die Erwähnung, dass ich nicht von den Fortsetzungen des „alten“ Karate Kid spreche. Auf den hochgelobten Film folgten nämlich drei weitere Teile, die man sich lieber hätte sparen sollen. Das zeigt übrigens, dass das unnötige Weiterführen von erfolgreichen Filmen nicht unbedingt eine Erfindung der heutigen Zeit ist, das gab es leider schon immer. Aber zurück zum Thema.
Gegenüber dem Remake ist das Original der deutlich bessere Film, aber auch der Neuinterpretation kann man einiges abgewinnen. Zwar ist die Entscheidung, die Protagonisten von Teenagern zu Grundschulkindern zu machen zuweilen ziemlich anstrengend und eine kürzere Gesamtlaufzeit hätte dem Film sicherlich gutgetan, aber das Kung Fu Training von Jackie Chan und wie die chinesische Kultur und Philosophie darin verwoben wird, ist einfach überwältigend. Es ist die gute alte "from zero to hero"-Story. Beide Filme teilen ihre elektrisierende Wirkung. Man will am liebsten sofort mit dem Training loslegen, kaum das der Abspann eingesetzt hat.
4. Creed – Rocky’s Legacy (2015)
Der ewig herumgeschubste Underdog Adonis Creed (Michael B. Jordan) schlägt sich als Amateur Boxer von Kampf zu Kampf durchs Leben. Aber er spürt, dass noch mehr in ihm steckt. Er macht sich auf, um von einer lebenden Legende trainiert zu werden. Rocky Balboa, der einst Adonis Vater Apollo Creed im Ring hat sterben sehen, soll sich seiner annehmen und tut es schließlich auch. Durch sein Blut bekommt Donny die Chance, gegen den amtierenden Schwergewichts-Champion anzutreten und damit sich selbst und der ganzen Welt zu beweisen, dass er den Namen seines Vaters verdient hat.
Dieser Film haute 2015 alle vom Hocker, die skeptisch waren was eine Rückkehr des Rocky-Franchises anging. Der junge Regisseur Ryan Coogler (Black Panther) landete hier mit seinem zweiten Film einen Riesenerfolg. Klar, die Story ist im Prinzip ein Remake vom ersten Rocky Film (1976) und der Film steht in dieser Liste auch stellvertretend für die gesamte Reihe. Aber die Schauspieler, der überraschende Tiefgang und vor allem die brachial gute Inszenierung und die Intensität der Trainings- und Kampfsequenzen setzen hier neue Maßstäbe. Man fiebert mit, steht unter Strom und geht energiegeladen aus dem Film – bereit, alles zu geben.
3. Goal – Lebe deinen Traum (2005)
Diese kleine Filmperle hat leider nie die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient hätte. Wer die Rocky Reihe und gleichzeitig Fußball liebt, dem wird hier das Herz aufgehen. Es geht um den jungen Santiago Munez (Kuno Becker), einen Mexikaner, der illegal in den USA lebt und dort in Los Angeles in einer Amateurmannschaft Fußball spielt. Als ein ehemaliger Talentscout ihn spielen sieht, setzt dieser alle Hebel in Bewegung und verschafft ihm schließlich die Chance seines Lebens. Aus seinen ärmlichen Verhältnissen heraus führt ihn diese einmalige Gelegenheit zu einem Probetraining beim englischen Erstligisten Newcastle United. Es geht für ihn um alles oder nichts.
Ja, die Story klingt nicht nach der Neuerfindung des Rades, aber so lautet der Titel dieses Artikels auch nicht. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der an seine Träume glaubt und gegen alle Widerstände, entgegen all jener die ihm sagten „du kannst das nicht“ seinen Weg findet und für sein Ziel kämpft. Von den beiden Fortsetzungen sollte man allerdings die Finger lassen, zumindest von Teil 3, in dem Santiago auf einmal nur eine Nebenrolle spielt und nicht mal das offene Ende des zweiten Teils aufgelöst wird.
2. The Social Network (2010)
Dieser Film von David Fincher (Fight Club) zeigt die verrückte Geschichte, wie der junger Harvard Student Mark Zuckerberg Facebook gründete und damit zum jüngsten Milliardär der Welt wurde. Nicht nur sind die Hauptdarsteller Jesse Eisenberg (Zombieland) und Andrew Garfield (Hacksaw Ridge) durchweg überzeugend, auch die schiere Dimension dieser Story und natürlich die Tatsache, dass sie wahr ist, machen diesen Film zu einem Erlebnis. Gerade in der ersten Hälfte breitet sich pures Start-Up Feeling aus. Man sieht dem Visionär praktisch dabei zu, wie er seiner Zeit und seinen Mitmenschen weit voraus ist und in seiner Idee das sieht, was andere darin nicht sehen wollen.
1. Ohne Limit (2011)
Ein Film, der einem zeigt, dass nichts unmöglich ist (wenn man die richtige Droge hat). Bradley Cooper (American Snpier) ist Eddie Morra, ein erfolgloser Schriftsteller, der im Leben den Anschluss verloren hat. Seine Wohnung ist eine Müllhalde, er lebt nur in den Tag hinein und selbst seine Freundin verlässt ihn, um sich das Elend nicht länger ansehen zu müssen. Bis ihm eines Tages eine neuartige Tablette in die Hände gerät. Eine Droge, die dem Konsumenten Zugriff auf 100, statt der üblichen 20 Prozent seines Gehirns ermöglicht. Bei der ersten Einnahme verführt er spontan seine Nachbarin, schreibt ihre Jura Hausarbeit um, räumt seine zugemüllte Wohnung auf und schreibt anschließend seinen langersehnten Roman zur Hälfte fertig.
Nach dieser Kostprobe des erfolgreichen Lebens will er mehr. Schlagartig wird er zum Überflieger und sieht sich schnell mit ganz anderen Problemen als einer unaufgeräumten Wohnung konfrontiert. Er steigt an der Börse ein und schafft es schnell in die oberste Liga der Wirtschaft, wo er mit einem von Robert de Niro (Casino)gespielten Top Manager zusammenarbeitet.
Dieser Film zeigt eine 180 Grad Transformation seiner Hauptfigur, vom zerzausten Totalversager zum Shakespeare zitierenden Calvin Klein Model. Dabei bleibt er in seiner kurzweiligen Erzählweise charmant, humorvoll und spannend zugleich. Ein Must-See für den guten Start ins neue Jahr – Auf das das Feuer der guten Vorsätze möglichst lange lodert.
"Es geht nicht darum, wie doll du zuschlägst. Es geht darum, getroffen zu werden und trotzdem weiterzumachen. So werden Gewinner gemacht."
– Rocky Balboa